Montag, 2. Dezember 2019

Saly -Serekunda

Heute sollte eigentlich der langweiligste Tag unserer Reise sein, 8 Stunden Fahrt von Senegal wieder nach Gambia ins Strandhotel. Doch es wurde eine Abenteuerfahrt. Doch der Reihe nach.

Zuerst wurde die Route geändert, da die Fähre seit 2 Tagen außer Betrieb ist (bei diesem Grenzübertritt wäre der Impfpass kontrolliert worden). Also wieder die gleiche Strecke über die Brücke (Impfung  Impfpass also unnötig).

Bereits nach 5 Minuten Fahrt vernahm Chefmechaniker Monsieur Robert sonderbare Geräusche und bemerkte unrundes Fahren des Fahrzeuges. Nach ca. einer Stunde bemerkte es auch der Fahrer. Also mitten in der Pampa in einem Dorf anhalten - verlorene Radmuttern! Nach ausgiebiger Begutachtung und Beratschlagung wurden die örtlichen Mechaniker herbeigeholt. Mit MacGuyver Methoden und senegalesischer  Ingenieurskunst (Holzstücke, "Was nicht passt wird mit brachialer Gewalt passend gemacht))  wurde der Schaden letztlich erfolgreich behoben. Das halbe Dorf bestaunte die weißen Menschen, die da am Straßenrand herumstanden und den Mechanikern zusahen.




Eselkarren wurden vorgeführt, Früchte und Getränke angeboten und Monsieur Robert parlierte mit einem Polizisten, der sich als Freund Österreichs zu erkennen gab. Die Zeit verging wie im Fluge. Nach einer guten Stunde waren wir mit nur einer Radmutter zuwenig wieder on the road.

Der Grenzübertritt verlief mühelos, der senegalesische Grenzbeamter wollte nur wissen, wo wir denn hinwollten. Etwas sonderbar die Frage an der Grenze Senegal  - Gambia.

Gambia ist ärmer und deutlich weniger entwickelt als der Senegal, aber viel sauberer, vor allem weil in Gambia Plastik verboten ist. Ein Segen für Gambia, für Afrika, für die Welt.

Kaum wurde es wieder langweilig,  wurde ein Mitreisender zum Busbahnhof gebracht, da er Bekannte in Georgetown besuchen wollte. Da sahen wir beide plötzlich, dass unsere Reisetasche neben dem Bus stand und in der Folge weggetragen wurde. Da gleichzeitig auch der Zoll kontrollierte, glaubte ich zunächst an eine Kontrolle und sorgte mich um unseren Wein.
Doch die Tasche wurde zum Busbahnhof gebracht,  auch der Mitreisende wunderte sich nicht über sein unverhofftes zweites Gepäckstück.
Nachdem wir wortreich unsere drei afrikanischen  Begleiter über den Verbleib der Tasche ausgefragt hatten, verhielten sich alle drei wie vorbildliche Österreicher. Übersetzung des Schreiduells in afrikanischer Stammessprache:" i sags gleich, i wars net!".
Einer lief dann zurück und brachte die Tasche tatsächlich wieder. Mit Wein, den wir jetzt gerade zur Feier des Tages trinken.

Der Präsident war zu einem Meeting in einem Dorf und überall war Polizei und Militär, sodass wir ständig aufgehalten wurden. Diesmal sind wir dem Konvoi jedoch nicht begegnet.

Nach der anstrengenden Rundreise und der langen Fahrt relaxen wir jetzt im Beach Hotel. Das Abendessen war übrigens ganz ausgezeichnet.



  

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